Zum Thema Mehrsprachigkeit lässt sich gerade im logopädischen Umfeld viel berichten, da Kinder und Heranwachsende mit Migrationshintergrund nicht selten beim Erwerb einer neuen Sprache, bei der Lautbildung und der Bildung eines alltagstauglichen Wortschatzes sehr herausgefordert sind. Auf der anderen Seite gibt es den Aspekt des Hintergrundwissens, der sich auch durch Rückfragen zu unseren Beiträgen für die Monate September und Oktober auftat. Mit Hintergrundwissen ist hier der Unterschied gemeint, der besteht, wenn ein Erwachsener eine Fremdsprache lernt und dabei auf Vorwissen, zum Beispiel auf die Kenntnisse einer anderen Sprache aus derselben Sprachfamilie zurückgreifen kann; außerdem besteht bei Erwachsenen eher die Möglichkeit, infolge ihrer Erfahrungen Begriffe schneller in einen Kontext zu stellen. Kinder verfügen über dieses Wissen meist nicht und müssen kreativer mit unbekannten Wörtern umgehen. Oft fallen Kinder durch ihre gute Merkfähigkeit auf. Seit 2014 fördert die EU einen Sonderforschungsbereich zur sprachlichen Informationsdichte; hier sind noch spannende Ergebnisse zu erwarten.